Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Überwiegend ausgewogene Verhältnisse am Lebendmarkt, aber reichlich versorgte Fleischmärkte.
EU-weit tendiert das Schweineangebot saisontypisch aufwärts. Idealerweise steht dieses biologische Phänomen im Einklang mit Vorbereitungen auf das Feiertagsgeschäft um den Jahreswechsel. Weil das diesjährige Angebot um 3 – 5 % über dem Vorjahreswert liegt und das Absatzventil nach China vorerst zum Erliegen gekommen ist, zeigt sich der Fleischmarkt stärker gesättigt als üblich. Trotzdem ist man in Deutschland (+/-0) optimistisch, dass das aktuelle Preisgefüge dem Marktverlauf in den nächsten Wochen entsprechen dürfte. Aufgeregter gestaltet sich der Branchendiskurs infolge der bevorstehenden Schließung des Schweineschlachthofes in Landshut, wodurch eine Wochenschlachtkapazität von ca. 15.000 Stück ab 2026 ausfallen dürfte.
In Österreich fließt das Angebot an schlachtreifen Schweinepartien im Rahmen gewünschter Zeitpläne ab. Das zuletzt auch hierzulande gestiegene Angebot entspricht dem vorsichtig anziehenden Interesse der Schlachthöfe, um für das Weihnachtsgeschäft gerüstet zu sein. Demzufolge liegt die aktuelle Wochenschlachtung bei ca. 95.000 Stück und das durchschnittliche Schlachtgewicht mit 100,3 kg stabil über der Dreistelligkeit. Vor diesem Hintergrund wäre es hilfreich, dass zeitnah ernsthafte Impulse auf allen Schienen der Fleischmärkte spürbar werden. An der Ö-Börse waren sich Erzeuger- und Abnehmerseite einig, den neuen Preis auf unverändertem Vorwochenniveau zu fixieren.