Autor: Franz Strasser ABL
Innen ein klassischer Vollspaltenboden – draußen im Auslauf Stroh auf Tieflauf
Dieses System wurde in Oberösterreich in Programmen schon mehrmals umgesetzt. Da der Großteil des Harns und Kotes im Auslauf abgesetzt wird, muss der Auslauf – je nach Gewicht der Schweine – bis zu 2x wöchentlich entmistet werden. Idealerweise ist der Auslaufbereich in 2 Teile (Bahnen) zu unterteilen. Ein fix installierter Einstreuroboter erleichtert die Arbeit indem er mehrmals täglich die Auslauffläche leicht bestreut, der äußerste Bereich wird zum Misten bevorzugt. Der Gülleanfall im Innenbereich des Stalles beträgt nur mehr die Hälfte wie bei einem Vollspaltenstall. Es fällt auch auf, dass die Gülle sehr dünn ist. Bei Futtervorlage aus dem Kurztrog sind die Fütterungszeiten und -blöcke gut zu überdenken. Da sich viel Schweine vor den Fütterungszeiten im Auslauf aufhalten, wollen diese oft gleichzeitig durch das Auslauftürl zum Kurztrog. Dieses Haltungssystem kann als TW60 oder TW100 betrieben werden.
Klassischer Vollspaltenboden und Auslauf auf Schrägboden
Ein Landwirt im Zentralraum hat seinen Vollspaltenstall zu einem TW60-Stall umgebaut. Dazu hat er an den bestehenden Kammstall einen Auslauf angeschleppt. Dieser Zubau (>4m) wurde als Schrägboden ausgeführt. In der Mitte des Auslaufs ist ein Mistkanal, der mit einem 50 cm breiten Betonspaltenelement abgedeckt wird. Durch die schräge Bodenausführung treten die Schweine selbst den anfallenden Mist kontinuierlich in den Mistkanal. Eine Schubstange fördert das Harn-Kot-Strohgemisch täglich in eine Vorgrube, das wiederum in ein Güllegrube umgepumpt wird. Mehrmals täglich wird mit einer Strohförderanlage eingestreut.
Bisherige Erfahrungen:
Der Auslauf wird von den Schweinen gerne genutzt. Vor allem dann, wenn von der Strohförderanlage Kurzstroh fällt. Je nach Einstreumenge liegt im Auslauf mehr oder weniger Stroh. Stroh mit Kot und Harn wird zu Mist und das Prinzip vom Schrägboden funktioniert, der Mist wird kontinuierlich in den Kanal getreten. Die Erhöhung durch die Spalten führt, entgegen mancher Befürchtung, zu keinen Verletzungen. Es scheint, dass die Schweine den vorsichtigen Umgang lernen.