Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Schlachtreife Schweine fließen vollständig ab, während sich der Schweinefleischverkauf eher schleppend gestaltet
Um eine weitere Woche verlängert sich die Schieflage zwischen Lebend- und Fleischmarkt. Trotz weitgehend stabiler sommerlicher Witterung lassen spürbare Impulse seitens des Grillgeschäftes weiter auf sich warten. Analysten führen unter anderem das flautenhafte Exportgeschäft mit Asien ins Treffen. Dieses traditionell wichtige Ventil in Drittstaaten wird zudem durch den im Vergleich zum US-Dollar wieder erstarkten Euro erschwert. Erzeugerpreise können sich in Deutschland (+/-0) und in den meisten EU-Ländern primär auf einem allgemein überschaubaren Schweineangebot behaupten.
In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt ausgewogen, der Bedarf für 5-Tage-Wochen ist dementsprechend hoch. Stabile durchschnittliche Schlachtgewichte um 99,5 kg zeigen von der Balance auf dieser Stufe. Anders die Verhältnisse am Fleischmarkt, wo die Bestände im Gefrierlager steigen. „Wir sollen Gefrierfleisch vom Frühjahr auslagern und nicht frisches reinfahren“, beschreiben Fleischunternehmer die Situation. Das EU-weit schleppende Schweinefleischgeschäft wird von der heimischen Schlachtbranche auch in Form von massiv unterpreisigen Teilstückeangeboten aus EU-Ländern wahrgenommen. Vor diesem Hintergrund gab es an der Ö-Börse zur unveränderten Preisfixierung seitens der Abnehmerschaft nur geteilte Zustimmung.