Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Jüngste Preisrücknahmen lassen zunehmende Ausgewogenheit auf den Fleischmärkten erwarten.
Ausgehend von der letztwöchigen 15-Cent-Preisrücknahme in Deutschland war und ist eine EU-weite Preisdruckwelle sichtbar. Nahezu alle Erzeugernotierungen verzeichnen erhebliche Einbußen, auch am Teilstückemarkt kamen die Preise nochmals unter Druck. Trotzdem scheint sich ein neues Gleichgewicht auf den Märkten einzupendeln, da der saisonübliche Rückgang an schlachtreifen Tieren in Verbindung mit geringeren Schlachtgewichten das frische Angebot weiter verringert. Zudem sollte die jüngste Preisrücknahme zu einer Verbesserung der Marktchancen beim Export von europäischem Schweinefleisch nach Asien führen.
In Österreich dürfte sich der zuletzt ansatzweise entstandene Rückstau am Lebendmarkt im Laufe der zu Ende gehenden Woche auflösen. Nicht weil plötzlich der Fleischmarkt zufriedenstellender liefe, sondern weil die Auslastung der vorhandenen Schlachtkapazitäten das Bedarfsniveau beeinflusst. Trotz jüngster Preisreduktionen spricht die Schlacht- und Zerlegebranche von fehlenden Impulsen und hofft, dass dadurch attraktive Fleischaktionen im LEH stimuliert werden, die wieder mehr Bewegung in den Warenstrom bringen könnten. An der Ö-Börse war das Angebot im Gleichgewicht mit der Nachfrage, was in der Konsequenz eine unveränderte Notierung ergab.