Der europäische Fleischmarkt befindet sich seit Monaten in einer hartnäckigen Formkrise.
Seit März dieses Jahres schafft das Verhältnis zwischen allzeit höchsten Rohstoffpreisen, bei
gleichzeitig höchster Inflation seit 50 Jahren, ein bislang unbekanntes, schwieriges Umfeld.
Gepaart mit permanentem Fleisch-Bashing durch Tier- und Umweltschutzthemen, ist der
Rückgang beim Fleischkonsum eine Folge und substanziell spürbar. Auch das sonst übliche
Exportventil nach Asien kann zur Zeit den EU-Absatzdurchhänger nicht kompensieren. In
Deutschland scheint die Schieflage am Fleischsektor im EU-Vergleich am größten zu sein,
was sich in einer neuerlichen Rücknahme um 10 Cent widerspiegelt. Wie immer ist diese
Entscheidung auch kursbestimmend für den gesamten Binnenmarkt.
In Österreich gelang erstmals seit Februar dieses Jahres keine vollständige Räumung des
Schlachtschweinemarktes. Die feiertagsbedingt verkürzte Schlachtwoche, aber auch das
impulslose Fleischgeschäft waren maßgebliche Ursachen für die ungewohnte Situation. Mit
98,25 kg und einem Plus von 0,5 kg reagiert auch das Schlachtgewicht auf die aktuellen
Verhältnisse. Das Ergebnis an der Ö-Börse mit -7 Cent war geprägt von der deutschen
Vorlage. Bei Erzeuger- als auch Abnehmerseite überwiegt nun die Einschätzung, dass die
nunmehrige Preiskorrektur wieder zu einem stabileren „Fahrwasser“ im gesamten Sektor
führen dürfte.