Autor: Franz Strasser ABL
Der Hitze und damit verbunden die Trockenheit dieses Sommers hat unsere Maisbestände zugesetzt. Die heißen Temperaturen beschleunigen die Abreife. So verliert das Erntegut bei sonniger Witterung, leichtem Wind und mit Temperaturen über 25° C täglich 0,5 – 0,8 % Feuchtigkeit.
Jeder Schweinehalter sollte daher jetzt seine Maisbestände beobachten und je nach Sorte und Standort den richtigen Erntezeitpunkt planen, denn zu trockener Mais (< 30 % Feuchtigkeit) lässt sich als Mus im Silo nicht mehr ausreichend verdichten. Dies führt zu überhöhten Schimmelpilz- und Hefewerten und in der weiteren Folge zu Fressverweigerung und höheren Ausfällen.
Folgende Erntetipps beachten: Es lohnt sich auf die frühere Ernte vorzubereiten
- Silo putzen
- Gummidichtungen der Silotürl überprüfen und gegebenenfalls wechseln
- Maismühle instand setzen (Motor warten bzw. starten)
- Erntemengen abschätzen und Zukauf von Mais oder Futterweizen überlegen
- Mehrere Kolben öffnen und genau nach Pilzbelag, Zünslerbohrlöchern und Bohrmehl untersuchen
- Rechtzeitige Ernte: sobald die physiologische Reife erreicht ist (schwarzer Punkt auf Kornansatz = black layer) – d. h. die Nährstoffeinlagerung im Korn ist abgeschlossen und es verliert nur mehr Wasser
- Sauber dreschen (optimale Einstellung der Trommeldrehzahl, des Korbes und der Siebe)
- Bruchkörner, Lischen und Spindelteile am Feld lassen
- Reife Bestände, die noch stehen bleiben, sind sehr anfällig gegenüber Fusarienbefall
MKS-Bereitung
Optimale Erntefeuchte: 33 – 35 % (die Silage muss sich gut verdichten lassen)
- Unbedingt sauber dreschen: Bruchkörner, Spindelteile und Kolbenhaare sind Fusarienträger und sollen am Feld bleiben!
- Gedroschene Ware rasch einmahlen – Fuhren nicht unnötig stehen lassen!!
- Silierzusätze nach Herstellerangaben einsetzen
- Nicht zu fein schroten (14 –16 mm Sieb je nach Mahltechnik, Erntefeuchte und Verschleiß Schläger und des Siebes)
- Verteilung im Silo mit Prallteller oder besser mit Silofräse
- Auf zusätzliche Verdichtung vor allem im oberen Silobereich Wert legen (Fräse oder treten)
- Fast alle Betriebe verwenden Siliermittel. Vor allem im oberen Silobereich, wo der Eigendruck zur Verdichtung fehlt, sollte darauf nicht verzichtet werden. Egal ob Mittel auf Kräuter-, Bakterien- oder Säurebasis, die Dosierangaben laut Hersteller sind einzuhalten.
- Wird sofort weggefüttert, ist dieser Säurezusatz unerlässlich, da es sonst zu einer starken Erwärmung und Hefebildung kommt.
- CCM-Silage ist frühestens nach 3 – 5 Wochen ausreichend vergoren und stabil
Ganzkornsilierung
Optimale Erntefeuchte: 28 – 33 %
- Silo auf Dichtheit prüfen
- Silotürldichtungen
- Ausgleichsventil
- Schließmechanismus bei der Entnahmeschnecke
- Ausgleichssack (muss frei hängen und darf nirgends anstehen)
- Wenn es irgendwie geht, den Silo entleeren (zumindest jedes 2. Jahr)
- Vorsicht beim Putzen im Silo – CO2 sammelt sich im Sumpf und ist hochgiftig, daher nur mit Atemschutz gesichert einsteigen!!
- Unbedingt sauber dreschen: Bruchkörner, Spindelteile und Kolbenhaare sind Fusarienträger und sollen am Feld bleiben!
- Körner nicht bei der Einlagerung beschädigen
- Silo rasch befüllen
- Nach dem Schließen des Silos Gasentwicklung beobachten (Überdruckventil, Ausgleichssack und Druckanzeige)
- Silierzusätze oder Konservierungsmittel zeigen laut Untersuchungen einen stabilisierenden Effekt, der bei zunehmender Entleerung zum Tragen kommt. Nach neuesten Untersuchungen erzeugt der Mais im Silo genügend CO2, das den Verderb hemmt. Wenn Silo, Ausgleichssack, Leitungen und Ventile 100 % dicht sind, kann nichts passieren.
Für diesbezügliche Fragen stehen die Beratungskräfte der BSP Wels (050/6902-4850) gerne zur Verfügung.