Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Relativ ausgewogene Lebendmärkte, Fleischmärkte warten auf Impulse.
Grund für die Unzufriedenheit der Fleischwirtschaft dürfte ein Mix aus verkürzten Arbeitswochen und unerwartet schwachem Absatz von Grillartikeln sein. Zudem wird von fehlender Sogwirkung seitens der Asiengeschäfte berichtet. Der Blick auf die Preise von Mitbewerbern aus Brasilien und Kanada macht das verständlich. Hundert Kilogramm Schlachtschweinekörper werden um 50 bzw. 70 Euro günstiger am Weltmarkt angeboten. Vor diesem Hintergrund ist es primär das unterdurchschnittliche Schlachtschweineangebot, welches die Erzeugernotierungen auf unverändertem Niveau hält.
In Österreich fließt trotz laufender Feiertagswochen das schlachtreife Angebot weitgehend reibungslos ab, während sich der Warenstrom am Schweinefleischmarkt schleppend abmüht. Der heimische Fleischhandel berichtet von internationaler Ware, die zu Dumpingpreisen offeriert wird, was speziell bei Karree für diese Jahreszeit unüblich ist. „Wir kaufen, weil wir schlachten und arbeiten müssen, nicht weil es ein Geschäft ist“, so die Worte eines Käufers an der Ö-Börse, wo man den Preis abermals auf Vorwochenniveau fixierte.