Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Chinazölle schlagen auf Erzeugerpreise durch.
Eher mühsam als zufriedenstellend verliefen quer durch die EU die Märkte in den letzten Wochen. Dass sich Preisdruck bei steigendem Lebendangebot um diese Jahreszeit aufbaut, ist nichts Außergewöhnliches. Mit der letztwöchigen Ankündigung von EU-weiten Strafzöllen seitens China zwischen 15 und 60 % begannen die Notierungen reihenweise zu bröckeln. Obwohl Deutschland wegen bestehender ASP-bedingter Exportsperre nach China nur indirekt betroffen ist, musste man trotzdem diese Woche mit -10 Cent reagieren. Bricht ein starkes Exportventil in Drittstaaten weg, so steigt eben am gesamten Binnenmarkt der Druck.
Auch in Österreich war der Stimmungskiller aus Peking seit letzter Woche zu spüren. Nicht wenige geplante Schlachttermine wurden seitens einiger Betriebe Richtung Wochenende verschoben. Immer ein klares Zeichen erwarteter Preisrücknahme. Umgekehrt lag das frische Angebot an der Ö-Börse um ca. 4 % über dem Niveau der letzten Wochen. Vor diesem Hintergrund musste die Erzeugerseite an der Ö-Börse der Abnehmerforderung entsprechen und nach 11-wöchiger Seitwärtsbewegung ein Minus von 10 Cent fixieren.