Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Steigendes Schlachtschweineangebot verursacht instabilere Verhältnisse als zu Herbstbeginn.
Seit Ende der Sommerferien verlieren die Notierungen in den Mittelmeerländern. Speziell Spanien und Frankreich haben erhebliche Korrekturen vorgenommen. Der dadurch entstandene Preis- und Mengendruck aus Südeuropa hat nun auch Deutschland erreicht. Wegen ASP-bedingter Sperren kann das zweitgrößte Schweineland der EU praktisch nur am Binnenmarkt seine Übermengen absetzen, was unter anderem durch das steigende Angebot zunehmend schwieriger wurde. Vor diesem Hintergrund konnten sich die Vertreter der Schlachtbetriebe bei der Bildung des Vereinigungspreises mit minus 8 Cent durchsetzen.
In Österreich lag das schlachtreife Angebot in der zu Ende gehenden Woche über der Abnahmebereitschaft der Schlachtbranche. Vereinzelt kam es dadurch zu verzögerter Abholung von Schlachtpartien. Binnen drei Wochen stieg das wöchentliche Angebot aus heimischer Produktion von ca. 82.000 auf 92.000 Stk. an, was trotz lebhafterer fleischwirtschaftlicher Aktivität das Käuferinteresse überfordert. Das abermals reichliche Angebot an der Ö-Börse war lt. Dr. Schlederer, Chef der Schweinebörse, mit vehement vorgetragener Preisforderung konfrontiert, die über die 8-Cent-Vorlage aus Deutschland hinausgingen. Erzeugerseits konnte man der Forderung nach Reduktion des Preisabstandes zu Deutschland nicht zustimmen und fixierte eine Rücknahme im Gleichklang mit Deutschland.