Autor: Dr. Johann Schlederer
EU-Schweinemarkt: Steigendes Lebendangebot bei gleichzeitig schwächelndem Fleischmarkt führt zu erheblichen Erzeugerpreisverlusten.
Die Bezeichnung „schleppend“ beschreibt seit Jahresbeginn die Lage am Schweinefleischmarkt. Maßgeblich dafür ist die harte Konkurrenz am Weltmarkt, wodurch die EU-Überproduktion nicht rentabel abgesetzt werden kann. Folglich verlieren seit Sommer alle Notierungen sukzessive. Das deutsche Preismodell agiert seit zwei Jahren mit mehrwöchigen stabilen Phasen, was zur Folge hat, dass bei Korrekturen die Sprünge größer, im aktuellen Fall mit -15 Cent ausfallen.
In Österreich ist der Fleisch- und Lebendmarkt stark mit dem deutschen Markt verwoben. Demnach war infolge der Vorberichterstattung die Verunsicherung und damit das vorsichtige Kaufverhalten der Schlachtbranche auch hierzulande stark spürbar. Dem gegenüber steht angebotsseitig ein tendenzielles Plus. Seit Juli liegen die Stückzahlen schlachtreifer Tiere 5,6 % über dem Vorjahr, bei ebenfalls gestiegenen Schlachtgewichten von knapp einem Prozent auf 99,7 kg. Vor diesem Hintergrund war die Forderung der Abnehmer an der Ö-Börse vehement, die Notierung im Gleichklang mit der deutschen Entwicklung zu korrigieren.